Thymian | Was ist das?
Thymian (Thymus vulgaris) ist nicht nur als Gewürz bekannt. Neben seinem würzigen Geschmack beweist er gleichzeitig eine heilende Wirkung. So besagt ein alter Spruch: «Der nächste Schnupfen kommt bestimmt, doch nicht zu dem, der Thymian nimmt».
Es gibt kaum ein Einsatzgebiet, wo Thymian nicht helfen könnte. Seine ätherischen Öle sind krampflösend und schmerzlindernd. Deshalb wirkt er besonders heilsam auf die Atmungsorgane. Daneben enthalten seine Blätter Flavonoide und Cumarine, die dem Zellschutz dienen. Ausserdem enthält Thymian eine hohe Menge Zink, das im Körper vielfältige enzymatische Funktionen ausfüllt und das Immunsystem stärkt.
Thymian, von dem etwa 350 Arten bekannt sind, gehört zur Familie der Lippenblütengewächse. Er ist ein Zwergstrauch, der bis zu 50 cm gross werden kann. Seine Blätter sind länglich rundlich, an ihrer Unterseite sind sie weiss und filzig, an ihrer Oberseite jedoch glatt. Bis in den Winter hinein kann man frische Blätter ernten. Am wohlsten fühlt sich der Thymian an sonnigen Plätzen mit trockenen Böden, wo er in strahlendem Weiss, zartrosa oder lila blüht.
Ursprünglich kommt der Thymian aus dem Mittelmeerraum. Immer wieder gab es Zeiten, in denen er mehr als Küchenkraut denn als Heilkraut geschätzt wurde. In der Antike sollte er den Menschen Mut und Kraft verleihen.
Belegt ist seine Verwendung in römischen Küchen und bei römischen Ärzten. Angeblich badeten Legionäre vor einer Schlacht in Aufgüssen aus Thymian, um sich zu stärken. Die Kirche sah im Thymian ein schützendes Kraut, was zum Namen Marienkraut führte.