
Sind Schuppen ansteckend?
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Schuppen sind weit verbreitet, oft harmlos und in der Regel gut in den Griff zu kriegen. Doch viele Menschen fragen sich dennoch: Sind Schuppen ansteckend? Zu Recht, denn die Antwort kann tatsächlich je nach Ursache variieren!
Während die meisten Schuppenarten nicht ansteckend sind, ist manchmal durchaus eine Übertragung von Mensch zu Mensch möglich. Wann das der Fall ist und was in diesem zu tun ist, haben wir in diesem Beitrag für Dich zusammengefasst.
Medizinisch geprüft von Dr. Katharina Alder
Dr. Katharina Alder ist eine auf Dermatologie spezialisierte Apothekerin. Als CTO bei RAUSCH ist sie u. a. verantwortlich für Forschung und Entwicklung und Expertin für medizinische Fragen zum Thema Kopfhaut- und Haarpflege.
Es existieren durchaus Schuppen, die ansteckend sein können. Beispielsweise gibt es Pilzinfektionen, die von Mensch zu Mensch übertragbar sind und neben Rötungen und Juckreiz auch Kopfschuppen verursachen.
An dieser Stelle können wir aber gleich eine Entwarnung geben: In den meisten Fällen sind Schuppen nicht ansteckend. Sie entstehen in der Regel durch eine beschleunigte Erneuerung der Hautzellen. Diese lösen sich von der Kopfhaut ab und können anschliessend zu fettigen Schuppen zusammenklumpen oder wie im Fall von trockenen Schuppen als kleine Flöckchen bis auf die Schultern herabrieseln.
Gut zu wissen: Diese typischen, weit verbreiteten Arten von Schuppen sind nicht infektiös und in der Regel mit einem hochwertigen Anti-Schuppen-Shampoo gut in den Griff zu kriegen. Solange Deine Schuppen also nicht extrem sind oder von anderen starken Symptomen begleitet werden, musst Du Dir normalerweise keine Sorgen machen.
Schuppen können ansteckend sein, wenn sie durch die Infektion mit bestimmten Pilzarten verursacht werden. Diese Pilzarten können durch die direkte Zerstörung von Haar- und Hautstrukturen Entzündungsreaktionen hervorrufen, die eine stärkere Schuppung der Haut als im Normalfall zur Folge haben.
Die Übertragung dieser Pilzarten erfolgt meist durch direkten Hautkontakt oder kontaminierte Gegenstände (zum Beispiel bei der gemeinsamen Nutzung von Haarbürsten oder Handtüchern). Besonders in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schwimmbädern oder Fitnessstudios ist hier also Vorsicht geboten. Aber welche Schuppen können nun ansteckend sein?
Kleine, weisse Partikel im Haar können auch ansteckend sein, wenn es sich dabei nicht um Schuppen handelt – zum Beispiel bei Kopflausbefall. Finde also im ersten Schritt unbedingt heraus, ob Du Nissen oder Schuppen im Haar hast. Denn auf den ersten Blick lassen sich die beiden leicht verwechseln.
Das Problem dabei: Nissen sind an sich zwar nicht übertragbar – dabei handelt es sich schliesslich nur um Eihüllen, die fest am Haarschaft kleben. Die daraus geschlüpften Tierchen können aber von Mensch zu Mensch übertragen werden. Im Gegensatz zu vielen Arten von Kopfschuppen sind sie nach dem Schlüpfen also ansteckend. Kommen wir nun aber zu tatsächlich ansteckenden Schuppen:
Tinea capitis (auch bekannt als Ringelflechte der Kopfhaut oder häufig salopp als «Barbershop-Krankheit» bezeichnet) ist eine ansteckende Pilzinfektion der Kopfhaut. Sie tritt vor allem bei Kindern auf, macht aber auch vor Erwachsenen keinen Halt.
Verursacht wird die Erkrankung durch Dermatophyten. Das sind verschiedene Fadenpilze, die sich von Keratin ernähren, also einem strukturellen Bestandteil unserer Haut und Haare. Diese Pilze breiten sich in der Regel ringförmig von einem Punkt auf dem Kopf aus. Dabei können die folgenden Symptome auftreten:
Die Pilze befallen Haut und Haarfollikel und führen zu trockener, geröteter und manchmal auch juckender Kopfhaut inklusive Schuppen.
In einigen Fällen kann es dabei auch zu Haarbruch oder Haarausfall kommen.
Durch eine Immunreaktion auf den Pilzbefall kann gelegentlich auch ein Kerion entstehen, eine schmerzhafte, runde Entzündung.
Die Pilze werden am häufigsten durch Körperkontakt sowie unzureichend gereinigtes Haarpflegezubehör wie Bürsten oder Rasieraufsätze übertragen (von letzteren stammt auch die Bezeichnung «Barbershop-Krankheit»). In diesem Fall sind Schuppen ansteckend und müssen entsprechend behandelt werden. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung mit Antimykotika sind entscheidend, um die Ausbreitung zu verhindern.
Was tun bei Verdacht auf Tinea capitis?
Falls Du eine ansteckende Pilzinfektion als Grund für Deine Schuppen vermutest, solltest Du unbedingt ärztlichen Rat einholen. Denn in so einem Fall helfen nur spezielle, antimykotische Mittel, die Dermatolog*innen Dir verschreiben müssen. Achte natürlich ausserdem darauf, dass Du niemanden ansteckst!
Du hast bestimmt schon gehört, dass es einen typischen Kopfschuppen-Pilz gibt, der häufig für fettige Schuppungen auf der Kopfhaut verantwortlich ist. Dabei handelt es sich um Malassezia furfur, einen Hefepilz. Aber ist dieser Schuppen-Pilz ansteckend? Keine Sorge, das ist er nicht!
Malassezia ist ein natürlicher Bestandteil der Hautflora der meisten Menschen. Obwohl er also nicht ansteckend ist, haben ihn viele Menschen von vornherein auf der Kopfhaut. In der Regel ist er harmlos, kann jedoch unter bestimmten Bedingungen (z. B. bei sehr starker Talgproduktion) übermässig wachsen und dadurch Probleme verursachen.
Malassezia ernährt sich von unseren Hautfetten und seine Ausscheidungen können bei einem Überbefall die folgenden unangenehmen Symptome verursachen:
Schuppenbildung,
Juckreiz,
Rötungen,
Ekzeme und Entzündungen.
Die gute Nachricht ist, dass man Malassezia in der Regel sehr gut wieder in den Griff bekommen kann. Bei starkem Befall solltest Du dermatologischen Rat einholen und Dir ein spezielles antimykotisches Shampoo verschreiben lassen, um Deine Beschwerden zu verbessern.
Falls Du allerdings nur unter sehr leichten fettigen Schüppchen leidest, kann oft schon ein mildes Schuppenshampoo die Talgproduktion der Haut wieder einlenken.
Dermatologische Erkrankungen der Kopfhaut, die mit Schuppenbildung einhergehen, sind in der Regel unangenehm für Betroffene. Doch abgesehen von der oben beschriebenen Tinea capitis sind die meisten davon – entgegen häufiger Vermutungen und Falschaussagen – nicht ansteckend!
Hier findest Du einen kurzen Überblick über einige Hauterkrankungen, die häufig als ansteckend hingestellt werden, obwohl sie es nicht sind:
Das seborrhoische Ekzem ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die mit fettigen Schuppen und Rötungen einhergeht. Sie ist nicht ansteckend. Die genauen Auslöser für die Krankheit sind noch unklar, aber Faktoren wie Stress, hormonelle Veränderungen oder ein geschwächtes Immunsystem scheinen die Symptome zu verschlimmern – und auch Malassezia soll eine Rolle bei ihrer Entstehung spielen.
Dann wäre da noch die Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor) – eine weitere nicht ansteckende Hauterkrankung. Auch bei dieser ist der Hefepilz Malassezia involviert, und sie kann neben anderen Symptomen wie Hautverfärbungen und Juckreiz auch Schuppen auf der Kopfhaut verursachen. Die genauen Ursachen dieser Erkrankung sind noch nicht vollständig geklärt, sie lässt sich allerdings gut behandeln.
Auch die Schuppenflechte (Psoriasis) führt zu einem oft stark schuppenden Hautausschlag und kann sowohl den Kopf als auch andere Teile des Körpers betreffen. Anders als viele Menschen glauben, ist auch diese Erkrankung nicht ansteckend, sondern eine erblich bedingte Autoimmunerkrankung. Sie ist aktuell nicht heilbar, lässt sich allerdings behandeln.
Gut zu wissen: Man kann es gar nicht oft genug empfehlen – falls Du vermutest, dass Deine Schuppen von einer dermatologischen Erkrankung ausgelöst werden, solltest Du sie unbedingt immer ärztlich untersuchen lassen.
Die Antwort auf die Frage «Sind Schuppen ansteckend?» lautet zum Glück sehr häufig: Nein. In diesen Fällen kannst Du sie meist mithilfe gezielter Pflegeprodukte in den Griff bekommen. Falls Du allerdings sehr starke Beschwerden hast, solltest Du aber auf Nummer sicher gehen und ärztlichen Rat einholen. Denn in seltenen Fällen sind Schuppen ansteckend.
In den meisten Fällen sind Schuppen nicht ansteckend. Allerdings kann eine seltene Art von Schuppen, die durch bestimmte Pilzinfektionen verursacht wird (Tinea capitis), durch direkten Kontakt oder kontaminierte Gegenstände übertragen werden. Der Grossteil der Ursachen von Schuppen ist aber nicht ansteckend.
Schuppen selbst sind keine Pilze, sondern abgestorbene Hautzellen. Jedoch können bestimmte Pilze, wie Malassezia oder Dermatophyten, die Haut aus dem Gleichgewicht bringen und zu schuppenden Hautveränderungen führen.
Das kommt auf ihre Ursache an! Haarschuppen, die durch trockene Haut oder seborrhoisches Ekzem entstehen, sind nicht ansteckend. In seltenen Fällen, wenn die Pilzinfektion Tinea capitis vorliegt, sind die Schuppen aber ansteckend und sollten entsprechend behandelt werden.
Gib Deinem Shampoo 2 bis 4 Wochen Zeit. Wenn die Schuppen trotz Schuppenshampoo bleiben, hast Du vielleicht das falsche Produkt oder wendest es nicht korrekt an. Hole in diesem Fall eine professionelle Meinung ein.
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