Salbei im Garten: Tipps und Tricks vom Kräuterprofi
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Fabian Bernhardsgrütter ist der Experte für den RAUSCH Kräutergarten. Seit 20 Jahren kümmert sich der gelernte Landschaftsgärtner um unsere Grünanlagen in Kreuzlingen. Er weiss genau, was jedes Kraut benötigt, damit es seine volle Kraft entfalten kann.
Fabian, warum darf Salbei deiner Meinung nach in keinem Garten fehlen?
Salbei ist ein extrem vielseitiges Kraut, gerade was seine Wirkung als Heilpflanze angeht. Wie sein Name schon verrät: Salvia kommt vom lateinischen «salve», das bedeutet «heilen». Die heilenden Eigenschaften reichen von entzündungshemmender und keimtötender Wirkung über Linderung bei Krämpfen, Hilfe bei übermässigem Schwitzen und Verdauungsproblemen.
Zudem verwenden ihn Frauen traditionell bei Menstruationsbeschwerden oder um sanft abzustillen. Darüber hinaus ist sein aussergewöhnliches Aroma perfekt für mediterrane Gerichte und sollte nicht nur in keinem Garten, sondern auch in keiner Küche fehlen.
Worauf muss ich bei der Pflege achten?
Damit wir optimal auf die Bedürfnisse der Pflanze eingehen können, müssen wir uns bewusst sein, dass Salbei ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt. Dementsprechend liebt er einen möglichst sonnigen Standort. Ein nährstoffreicher, durchlässiger Boden ist wichtig, dazu sollte die Erde einmal pro Jahr mit Kompost gedüngt werden.
Wie bei allen mediterranen Pflanzen sollte Salbei im Frühling, also Ende März/Anfang April, zurückgeschnitten werden, damit er weniger frostempfindlich ist. Trotzdem kann Salbei das ganze Jahr über im Freien bleiben, solange er beispielsweise an einer windgeschützten Hauswand vor der Bise geschützt wird.
Die beste Zeit für das Einsammeln der Blätter ist von Mai bis August, noch bevor Blüten zu sehen sind. Was nur wenigen bewusst ist: Ein reichlich blühender Salbei ist kein gutes Zeichen, sondern deutet auf einen Nährstoffmangel hin und darauf, dass er bald absterben wird. So schön die Blüten also anzuschauen sind, bei uns Gärtnern sind sie nicht erwünscht.
Wir möchten, dass der Salbei seine Kraft in den Blättern behält – diese machen schliesslich sein unverwechselbares Aroma und seine Wirkung aus. Bei guter jährlicher Düngung bereitet ein Salbeistrauch viele Jahre Freude. Ohne Düngung muss er spätestens nach vier Jahren ersetzt werden.
Wie kann ich Salbei verwenden?
Ich verwende Salbei gerne bei leichten Hals- und Rachenschmerzen. Ein frisches Salbeiblatt im Mund oder Rachen lindert die Beschwerden und ich kann getrost meiner Arbeit nachgehen. Aber auch ein Tee aus Salbeiblättern zum Trinken oder Gurgeln wirkt wohltuend. Das Kauen von Salbeiblättern hilft bei Zahnfleischblutungen und -entzündungen.
Um das ganze Jahr über Salbeitee aus dem eigenen Garten geniessen zu können, empfehle ich die Salbeiblätter zu trocknen. Die einzelnen Blätter einfach auf Zeitungspapier verteilen und bei 21 bis 27 Grad ungefähr 10 Tage trocknen lassen. Anschliessend in einem lichtgeschützten und gut verschlossenen Gefäss aufbewahren. So bleibt die Kraft der Salbeiblätter bis zu einem Jahr lang erhalten.
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