Zinnkraut | Was ist das?
Wissenschaftlicher Name: Equisetum arvense L.
Familie: Schachtelhalmgewächse (Equisetopsida)
Herkunft: Europa, Nordasien
Botanik: Zinnkraut ist auch als Ackerschachtelhalm bekannt. Es wächst auf Feldern, Wiesen, Äckern und an Wegrändern. Im Frühling wachsen ca. 20 cm grosse blassgelbliche Stängel mit einer Sporenähre an der Spitze. Im Mai wachsen dann die grünen Triebe, die 10 bis 50 cm hoch werden. Die Gestalt der Sommertriebe erinnert an kleine Nadelbäume.
Erntezeit: Mai bis September
Verwendete Pflanzenteile: Triebe
Das macht die Pflanze so besonders
Das Zinnkraut gehört zu den wenigen noch verbliebenen pflanzlichen Relikten aus der Eiszeit. Damals war es baumgross und bevölkerte riesige Wälder zusammen mit Riesenfarnen und Moosen. Im Haushalt wurde es vor allem als Reinigungsmittel für Gegenstände aus Zinn verwendet, woraus sich auch Name ableitet. Dabei wirken die enthaltenen Kieselsäurekristalle als Putzkörper.
Verwendung
Zinnkraut gilt als gewebestärkend und blutstillend. Bei Nieren- und Blasenleiden, brüchigen Haaren und Nägeln, Entzündungen, Wunden sowie zur Blutreinigung wird es gerne verwendet. In der Ernährung wird Zinnkraut kaum beachtet, da es durch seinen hohen Gehalt an Kieselsäure recht holzig schmeckt. Junge Sprosse lassen sich jedoch als Saft oder in einem Smoothie geniessen.
Kosmetische Eigenschaften
Zinnkraut ist reich an naturreiner Kieselsäure. In der Kosmetik werden Extrakte daraus zur Stärkung des Bindegewebes, zur Entzündungshemmung, Hautstraffung, Durchblutungsförderung und einer adstringierenden (blutstillenden) Wirkung verwendet.
Auch gegen fettiges Haar wird es gerne genutzt. Es glättet und regeneriert ausserdem die äussere Schicht des Haarschafts. Das Haar wird widerstandsfähig, stark und gewinnt an Spannkraft und natürlichem Glanz.